
Manchmal fragt man sich, ob es noch Wunder gibt. Vielleicht ist es eher die Fähigkeit sie zu erkennen, denn eigentlich ist die Welt voll davon. Eines davon ist für mich definitiv die Anpassungsfähigkeit des Körpers. Dieses Konglomerat an Zellen, das sich an nahezu alle Widrigkeiten, gutes und weniger Gutes anpassen kann. Im Fokus meiner Beobachtung steht die Metamorphose meines Gesäßes, die ziemlich genau nach drei Wochen vollzogen ist. Solange würde ich sagen braucht ein durchschnittlicher Bürohintern, um sich von den Irritationen einer täglichen Dosis von etwa vier bis sechs Stunden im Fahrradsattel zu erholen und einmal neu bezogen zu werden. Bis dahin bleibt nicht viel außer achtsam ausharrend die Sitzposition in Millimeter Schritten zu verändern, um sicher zu stellen, dass alle Zellen gleichmäßig auf Tuchfühlung gehen und die frohe Kunde der Veränderung mitbekommen. Für mich hat sich gezeigt, dass weniger Tuch definitiv mehr ist, weswegen Radhosen und dergleichen schon seit Jahren in meinen Taschen vergeblich zu suchen sind. Gut durchblutet erlebe ich die in meiner Erinnerung heißeste Periode seit langem auf den wohlig warmen Straßen der Champagne in Nordfrankreich, wo es besonders eines gibt: Landschaft. Weiterlesen